Federkielsticker Herbert Rieger

Die Federkielstickerei war früher ein Ausdruck des Standes. Je reicher, um so üppiger die Stickerei auf den Ranzen (Prunkgürtel für Männertrachten) oder Hosenträgern. Heute ist sie ein Ausdruck der Individualität. Denn eine Stickerei von Herbert Rieger ist so einzigartig, wie der Mensch, der sie trägt.

Gutes Altes bewahren und gutem Neuen offen sein - dies zählt für Herbert Rieger aus Hebertsfelden. Seit seinem zehnten Lebensjahr ist er ein "eingefleischter" Trachtler. Viele Jahre war er Jugendleiter und Vorplattler, seit 2002 ist er 1. Vorstand vom Trachtenverein "Lindenthaler" aus Hebertsfelden. Er hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Und wie kann es anders sein, seine Tätigkeit wurzelt in der Trachtenbewegung, im Kultur- und Volksgut seiner Rottaler Heimat.

Herbert Rieger ist einer der ganz wenigen, die die Kunst der Federkielstickerei heute beherrschen. Zuerst werden mit einem speziellen Verfahren die Kiele der Pfauenfedern gespalten, um die schönen, elfenbeinfarbenen Fäden zu gewinnen. Dann wird auf dem Leder das vorgezeichnet, was später dem Betrachter ins Auge springen soll: Ornamente und Verzierungen, Tierdarstellungen, Namenszüge, Werkzeuge, Blumen, Landschaften – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Zehntelmillimetergenau werden mit einer Ahle per Hand die Löcher gestochen, um anschließend den Faden durchzuziehen. Das erfordert handwerkliches Können und künstlerisches Vermögen in Perfektion.

Das Ergebnis dieser Detailarbeit sind Unikate, bestechend und filigran, die die persönliche Note, den eigenen Stil unterstreichen. Je nach den persönlichen Wünschen des Kunden kann dies ein mit Monogramm verzierter Schlüsselanhänger, eine persönliche Brieftasche, ein edles Hochzeitsalbum oder ein prunkvoller Gürtel sein.